Das letzte Licht des Tages im Januar glimmt matt am Horizont, als wir die palmenbestandene Oase Ksar Gilane am Rand der Sahara erreichen. Wir springen von den motorisierten Wüstenschiffen, schlagen die Zelte für die Nacht auf. Wir müssen uns nicht um Feuerholz oder Abendessen kümmern, das übernimmt die 10 köpfige Küchencrew für uns. Am Abendhimmel blinkt die silberne Sichel des Halbmondes, das Lagerfeuer prasselt und wärmt uns in der aufziehenden Nachtkühle. Plötzlich pulsiert der Klang einer Beduinen-Trommel aus dem Camp – eine magische Atmosphäre, Wüstenabenteuer in Afrika!
Wir sind mit unseren Geländewagen den Routen der alten Salz-Karawanen gefolgt, haben die gähnenden Schluchten und schwindelnden Pässe des Hohen Atlas bezwungen, haben fauchende Sandstürme und flirrende Fata Morganas erlebt, haben die goldenen Dünen-Kämme des Erg Chebbi gemeistert und rollen nun durch die mächtigen Tore der alten nordafrikanischen Königsstadt im Südosten Marokkos.
Diese Einsamkeit der Wüste ist es, die uns fasziniert. Man kann die Stille förmlich hören. Abends, wenn das Camp aufgeschlagen ist, sitzen wir bis spät nachts zusammen, über uns der funkelnde Sternhimmel. Da es weit und breit kein Fremdlicht gibt, sehen wir gewissermaßen direkt in das Universum hinein. Klarer und weiter, als es anderswo je möglich wäre. Kein Hotel dieser Welt hat mehr Sterne als dieser Himmel über unseren Zelten…